WindelFREI heißt vorausschauend wickeln
Leonina frei & geborgen ist seit 2019 Mitglied im bindungsorientierten gemeinnützigen Verein Bindungs(t)räume. Neu ist mein Gastblog zu WindelFREI auf der Vereinsseite, der mit einer Café-Szene beginnt und zeigt, dass WindelFREI nicht viel mehr ist als vorausschauendes Wickeln.
„Jetzt macht er gerade Kacka“, sagt Ilse und lächelt mich dabei kompetent an. Mein Blick pendelt zwischen Ilse und dem kleinen Jasper hin und her, ich versuche die Szene zu verstehen. Das Café ist angenehm leer, die Morgensonne scheint, wir sitzen nahe dem Eingang der Toiletten. Jaspers Blick trifft Ilses Augen, aber er scheint durch sie hindurch zu sehen, oder tief in sich selbst hinein. Seine gut durchbluteten Bäckchen werden noch röter, die Konzentration steht ihm ins Gesicht geschrieben. Er drückt, dann atmet er tief. Das Stück Banane, das er eben noch genüsslich gegessen hatte, harrt jetzt geduldig in Jaspers zur Faust geballten Hand.
„Wo waren wir stehen geblieben?“ schrickt mich Ilse aus meiner verträumten Beobachtung, die Jaspers Ausscheidungskommunikation galt, auf. Ich berappe mich, kann mich aber nicht entsinnen, worüber wir gesprochen hatten.
Mich beschleicht der dringende Wunsch, Jasper zu zeigen, dass ich verstehe, was er gerade tut, und ihn zur Toilette zu bringen, um ihm die Ausscheidung zu erleichtern. Derweil harrt Ilse der Dinge, die da geschehen, schlürft ihren Latte entspannt und hat die Aktivitäten ihres Sohnes schon wieder vergessen.
Plötzlich fährt sie auf „Ah Mist, scheiße, wo ist denn die Wickeltasche?“. Wie von der Tarantel gestochen schnellt Ilse hoch und verlässt fluchtartig das Café, um, der Verzweiflung nah, in ihrer Fahrradtasche nach ihren Wickelutensilien zu suchen.
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Kennst du solche Momente wie hier im Café?