WindelFREI unterwegs – so geht’s!

Diese Fragen stellen sich viele Eltern, die sich mehr mit WindelFREI zu beschäftigen beginnen. Drinnen Töpfchen, Toilette, oder Waschbecken. Klar.

Aber draußen? Vielleicht sogar noch im Winter?

Die Eltern machen sich Gedanken,

  • ob man zwingend auch draußen abhalten muss
  • wie man in der Bahn, dem Flugzeug, in der Innenstadt oder in öffentlichen Gebäuden abhalten soll
  • wie die anderen Menschen reagieren
  • wie man das Baby anziehen soll, damit es auch klappt
  • ob das Baby unterwegs signalisiert
  • ob das überhaupt erlaubt ist
  • was man tun kann, wenn das Baby schon ein Kleinkind ist und sich nicht mehr abhalten lässt
  • wie das beim Autofahren klappen soll

Darum solltest du dein Baby auch draußen abhalten

Darf ich dich motivieren?

Es gibt nämlich sehr gute Gründe, das Baby nicht nur zu Hause abzuhalten. Und dennoch musst du es nicht, es ist eher eine Frage dessen, was du willst – wenn du dein Baby nur ein, zwei Mal am Tag zu Hause in Standardsituationen abhältst, bleibt das Bewusstsein für die Ausscheidungsprozesse vorhanden. Gerade hinsichtlich des mobilen Alters ist es aber empfehlenswert, zumindest ab und zu auch draußen abzuhalten.

Warum? Das verrate ich dir in meinen 8 Gründen für WindelFREI unterwegs:

 

8 Gründe für WindelFREI unterwegs

1. Die Hirn-Pipiort-Verknüpfung

Die Ausscheidungsvorgänge laufen zu einem großen Teil komplett am Bewusstsein vorbei – durch Prägung. Es wäre für den Körper viel zu ineffizient, über jede Handlung im Körper erst bewusst nachzudenken. Darum verdauen wir automatisch und kriegen unwillkürlich Lust etwas zu essen, wenn uns der Duft von Gebratenem in die Nase steigt. Ebenso läuft die Steuerung der inneren Schließmuskel als Teil des vegetativen Nervensystems. Ist das Kind ausschließlich darauf geprägt, drinnen auf dem Töpfchen auszuscheiden, könnte es sein, dass der innere Schließmuskel draußen nicht mitspielt, wenn er denn mal soll. Er ist dann schlicht und einfach nicht darauf geprägt, dass frei ausscheiden auch draußen angesagt ist.

2. Nicht jedes Pipi muss abgehalten werden

Du unterzeichnest keinen Vertrag – es reicht also vollkommen, wenn du dein Baby draußen ab und zu abhältst und zusätzlich ein Backup nutzt. Du musst nicht zwingend jedes Pipi unterwegs auffangen, nimm dir diesen Druck – oder diese Ausrede.

3. Draußen klappt meist gar besser als drinnen

Viele Eltern berichten, dass ihr Baby – gerade nach dem 3. oder 4. Monat – sich draußen viel besser abhalten lässt. Kein Wunder – draußen ist lebendige Atmosphäre, alles lebt und bewegt sich, die Luft ist frisch und gibt den Bauchsensoren zusätzliche Reize, sich frei zu erleichtern.

4. Es gehört dazu

So wie wir uns normalerweise nicht entscheiden zu stillen und unterwegs dabei explizit ausklammern, so entscheiden wir uns auch für WindelFREI – und klammern nicht von vorn herein unterwegs abhalten aus. Es ist ein Teil des Ganzen, und wie wir das gestalten, das dürfen wir mit der Zeit herausfinden.

5. Niemand stört sich dran, wenn du es nicht tust

Schambehaftetes Thema? Durchaus. Ausscheidungen sind bei uns im Westen – warum auch immer – absolut tabuisiert. Und nicht jeder erfreut sich so wie du daran, wenn dein Baby pullert. Aber es stört auch praktisch niemanden, wenn du selbstsicher und gelassen mit dem Wissen um dein „Warum WindelFREI“ deinem Baby das freie Ausscheiden draußen anbietest. Glaub mir – was du ausstrahlst, macht am meisten aus. Mein Tipp: Überall da, wo Hunde pinkeln dürfen, dürfen es Babys erst recht!

6. Im Tragetuch signalisieren Babys besonders deutlich

Unterwegs nutzen viele von uns das Tragetuch. Und das hat einen entscheidenden Vorteil! Das Baby schläft darin und ist fest an Mutter oder Vater gebunden. Im Tiefschlaf scheiden Babys (und alle Menschen) nicht aus, und wenn es aufwacht, drückt die Blase und die Bauchsensoren melden, dass es gerade nicht frei ausscheiden kann. Also versucht dein Baby sich intuitiv aus dem Tragetuch zu winden – so deutlich signalisieren macht WindelFREI unterwegs unglaublich leicht!

7. Es gibt längst super praktische Kleidung!

Wie du unten in den Tricks siehst, musst du dich draußen nicht mehr mit engen Strumpfhosen, gebunden und kunstvoll geknöpften Kleidungsstücken herumschlagen. Es gibt mittlerweile so viel abhaltefreundliche Kleidung – kein Problem also für dich, dein Baby auch draußen fix frei zu machen und abzuhalten!

8. Überall Pipi-Möglichkeiten

Das Töpfchen der Natur ist praktisch überall! Jeder Baum, jedes Rasenstück bietet dir die Möglichkeit, dein Baby abzuhalten. Statt dem einen Töpfchen zu Hause, dem Wickeltisch oder der Toilette kann sich dein Baby einfach fast überall, wo ihr geht und steht erleichtern. Geht es noch flexibler?

Frau Tragetuch Berge Gebirge Mama Baby Mutter Wald Himmel

Wann kannst du dich trauen, auch draußen abzuhalten?

Wenn du mich kennst, kennst du meine Antwort: Sofort.

Du musst nicht warten, worauf? Gerade in den ersten Lebenswochen trägst du dein Baby in wenig Kleidung gehüllt an deinem Bauch.

Beachte hier allerdings bitte eventuelle Wunden und körperliche Einschränkungen von der Geburt, wenn du im Wochenbett unterwegs abhalten möchtest.

 

Die richtige Vorbereitung für WindelFREI unterwegs

Bevor du das erste Mal draußen abhalten möchtest, kannst du dich folgendermaßen vorbereiten:

 

  • Überlege, ob du mit oder ohne Backup raus willst
  • Plane ein, weit ihr geht oder fahrt und wie lange ihr etwa unterwegs sein werdet
  • Werdet ihr mit dem Tragetuch oder dem Kinderwagen unterwegs sein?
  • Wie sind vor Ort die Begebenheiten, ist es ein öffentlicher Platz, gibt es dort Toiletten, seid ihr bei der etwas pingeligen kinderlosen Freundin zu Hause oder bei den entspannten Großeltern?
  • Wie präsent du bist, wirst du überhaupt aufmerksam genug sein wollen oder dich voll auf das Gespräch mit deiner besten Freundin konzentrieren?
  • Überlege, was du brauchst, welches Töpfchen willst du mitnehmen und brauchst du etwas zum Abschwischen, Wechselkleidung (ggf. auch für dich selbst) oder Einlagen?
Kind Baby Mama lacht Freude Spaß spielen toben

Mit diesen 10 Tricks geht unterwegs abhalten ganz einfach

1. Das geeignete Töpfchen für unterwegs

Eigentlich brauchst du selten unterwegs ein Gefäß (siehe meine Gründe oben für WindelFREI unterwegs). Für Orte, an denen du jedoch kaum Stellen zum Abhalten findest, oder wenn du diskreter abhalten möchtest und wenn das große Geschäft droht, sind Abhaltegefäße schon ganz praktisch. Hierfür eignen sich faltbare Hundenäpfe (am besten mit Deckel), die passen wunderbar in die Handtasche. Für Jungs sind auch Schraubgläser super –  einfach das Marmeladenglas auswaschen und einpacken. Für ältere Kinder gibt es auch hockerähnliche faltbare Töpfchen für unterwegs, wie Potette plus. Von denen halte ich weniger, da Kinder, die laufen, möglichst frei ausscheiden sollten – ohne dass Mama einen Reisekoffer voller Utensilien mittransportieren muss.

2. Ältere Babys: die Welt der Pipiorte erkunden

Mit Spaß und Sinn geht’s am besten! Kinder lieben es, wenn ihr Tun Spaß macht und einen Sinn hat. Kinder können z.b. eine bestimmte Blume oder einen Baum gießen. Jungs können sich auch kleine Ziele wie Steinchen aussuchen – gemeinsam mit Papa macht das besonders Spaß. Auch sehr beliebt: Figuren in den Schnee pieseln.

3. Flexible Tücher dabei haben… und zur Not kreativ und schmerzbefreit sein

Man ist gut beraten, wenn man irgendeine Art von Tüchern oder Stoffen dabei hat. Sei es, um das Baby nach dem Ausscheiden abzutupfen oder als Einlage für das Backup. Mullwindeln und Ikea-Waschlappen haben sich hier besonders bewährt. Vor allem die Mulltücher sind vielseitig anwendbar, trocknen schnell und sind so faltbar, wie man es gerade braucht. Kein Tuch dabei und Baby braucht eine neue Einlage? Dann tut es in der Not auch eine Wechselstrumpfhose oder der Babyschal.

4. Und wenn du ihr untauglicher Kleidung unterwegs seid?

Bodys sind ein gutes Beispiel. Seid ihr bereits so unterwegs und dein Baby muss mal, so kannst du den Body während des Abhaltens seitlich oder über die Schulter zuknöpfen, dann hängt er nicht im Weg. Trägt Baby einen Overall und ganz komplizierte Kleidung, dann halte nur dann ab, wenn du sicher bist, dass dein Baby mal muss – und zieh es nächstes Mal geschickter an.

5. Gute Abhaltepositionen

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Baby abzuhalten. Du kannst dein Baby im Stehen abhalten – aber für einige ist das zu anstrengend. Dann hock dich mit deinem Baby einfach hin und halte es zwischen deinen Beinen ab – so schonst du auch deinen Rücken.

6. Geeignete Kleidung – DIY

Abhaltekleidung ist Trumpf! Du kannst dir tolle fertige Systeme kaufen, wie das Outdoor-Set vom Dachsshop, oder du bastelst dir etwas selbst. Aus großen Socken (danke an Anders Gewickelt für diesen Tipp) oder aus Ärmeln lassen sich auch selbst ganz einfach Babystulpen herstellen. Chaps, also im Schritt offene Hosen, kannst du ebenso ganz leicht selbst herstellen – einfach in einer Strumpfhose ein entsprechendes Loch schneiden – fertig!

7. Für den Notfall vorsorgen

Für den Notfall solltest du vielleicht eine Wetbag dabei haben, um die nasse Kleidung oder Einlage darin zu verstauen. Eine einfache Plastiktüte tut’s auch. Da kann auch mal das große Geschäft drin landen oder damit aufgesammelt werden. Alternative: eine Hundekot-Tüte.

8. Im Auto unterwegs

Viele Babys signalisieren auch auf Autofahrten sehr gut. Mit Backup ist das sowieso kein Problem, ohne Backup könnt ihr einfach ein Mulltuch oder eine Molton-Unterlage in den Sitz legen – und auf die nächste Raststätte fahren, wenn Baby wach wird und signalisiert. Wollt ihr beim Abhalten etwas mehr Privatsphäre? Dann könnt ihr einfach im Kofferraum oder Beifahrerfußraum abhalten/ das Töpfchen hinstellen.

9. Wenn Trockentupfen nicht ausreicht

Normalerweise ist das Abhalten eine super saubere Angelegenheit. Klebt doch mal bisschen was, ist etwas Wasser zur Hand ganz gut. Dafür kannst du ein Pumpfläschchen einpacken oder bereits befeuchtete Stofffetzen in einer zweiten Wetbag/ Plastiktüte mitnehmen. Zur Not: Taschentuch und Spucke machen auch einen guten Job.

10. Abhalten mit oder im Tragetuch

Wie oben beschrieben, signalisieren Babys im Tragetuch besonders deutlich. Um sie nun herauszuholen und schnell wieder reinzutüdeln, sollte die Bindeweise nicht zu kompliziert sein. Bei einer einfachen Kreuztrage oder einem Sling geht auch das Herausheben ohne das Tuch ganz zu öffnen, sehr gut. Für alle, die sich trauen, habe ich zum Schluss noch ein Schmankerl: Ich habe in einer Notsituation eine Möglichkeit gefunden, mein Löwchen aus dem Tragetuch heraus abzuhalten. Schau selbst:

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Kurz und knapp:

Windelfrei unterwegs hat eine Menge Vorteile und klappt entgegen unserer Vorstellungen und Ängste meist viel besser als als wir denken! Man kann es einfach ausprobieren – ganz individuell, ganz ohne Stress.

Welche Bedenken hast du bzgl. WindelFREI unterwegs? Oder haltet ihr unterwegs bereits ab? Wie sind deine Erfahrungen?

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Ich bin Janina, die Initiatorin und Autorin hinter Leonina frei & geborgen. ich berate und begleite Mamis auf ihrem ganz eigenen WindelFREI-Weg! Ich berate dich auch online und biete Kurse rund um WindelFREI an. So kannst du unbeschränkt von mir begleitet werden – egal, wo auf der großen weiten Welt du gerade mit deinem Baby unterwegs bist. Kontaktier mich, ich freu mich auf dich! Mehr zu mir und meinen Qualifikationen erfährst du hier!

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