Eine Pipi-Kacka-Love-Story oder: Ungewöhnliche Momente der Mutter-Kind-Bindung

 

Du liegst in meinem Arm.

In die linke Armbeuge bist du gekuschelt, passgenau, wie zwei Puzzleteile.

Mein Oberarm stützt deinen filigranen Rücken.

Dein kleines Köpfchen hast du ganz entspannt in die Kuhle zwischen meinem Oberarm und meiner linken Brust fallen lassen.

Ganz vorsichtig umfasse ich mit meinen Händen deine zarten Beinchen, um die ich komplett herumgreifen kann.

Dein nackter Popo lehnt halb auf meinen Handflächen, halb auf dem mit Stoff geschützten Rand eines kleinen roten Asia-Töpfchens.

 

So verletzlich, so dünn, so filigran wirkst du, kleines Löwchen.

Deine Augen sind geschlossen.

 

Bist du schon bei uns angekommen?

 

Wir Mamas haben so viel Ehrfurcht vor diesen neugeborenen kleinen Geschöpfen.

Und so fühlen wir, dieses Baby muss versorgt werden. Wir denken, es kann ja so vieles noch nicht. Ist ja noch nicht „fertig“.

Und natürlich werden diese Neugeborgenen bald abheben wie eine Rakete, sich entwickeln und lernen, als ginge es um ihr Leben (tut es ja auch…).

Doch im Umkehrschluss bedeutet es nicht, dass sie im Moment der Geburt „noch nichts können“.

 

Im Gegenteil. Zu jenem Moment lebt ein Baby bereits etwa 9 Monate. In einer anderen Umgebung zwar. Doch ist es kein unbeschriebenes Blatt.

Und es wird mit exakt all den Fähigkeiten geboren, die ein Baby in diesem Moment braucht, um sich auf der Welt zurechtzufinden und zu gedeihen.

Weil nicht jeder und jede die Sprache deines Babys versteht, bist DU das Sprachrohr für dein Kind.

Und die Basis dafür sind eure Kommunikation und eure Bindung.

 

Was WindelFREI damit zu tun hat?

 

Ich betrachte dein erstaunlich individuell-markantes Gesicht, so anders als alle anderen Babys.

Früher sahen alle Babys für mich gleich aus.

Jetzt sehe ich DICH.

 

Und du öffnest die Augen und siehst direkt in meine.

Ich signalisiere dir nochmal: „Psssssss. Ich bin bereit, mein Schatz“

Dein Blick fokussiert sich, richtet sich plötzlich nach innen.

Strengt sich an.

Ich höre ein leichtes Grunzen und ein Press-Geräusch – ich kann nicht glauben, dass es aus diesem zarten Körper kommt.

 

Ich stütze dich. Halte dich.

Du hockst, sodass das Ausscheiden für dich besonders angenehm ist.

 

Kurze Pause.

Du siehst dich um.

Lässt dich noch entspannter in meine Armbeuge fallen.

Dein Zeichen an mich, dass du noch nicht runter willst.

Dass du noch Zeit brauchst.

 

Ich gebe sie dir.

Habe Geduld.

Genieße diesen intensiven Augenblick.

Nur du.

Und ich.

 

Du schaust mich nochmal an.

Dann drückst du erneut.

Dein im Verhältnis rundes und pralles Bäuchlein schlägt viele kleine Falten, als du die Bauchmuskulatur anspannst, dem Darm bei seiner Arbeit hilfst.

Du weißt schon, wie das geht.

Ich helfe dir, indem ich ebenfalls meinen an deinen Rücken lehnenden Bauch anspanne.

Ich gebe dir auch von meiner Energie.

 

Dann atmest du auf einmal tief ein.

Gähnst.

So groß wird dein süßer Mund, so weit plustert sich dein Rundbäuchlein auf!

Deine Entspannungsstrategie.

Ich atme mit dir.

 

Und dann: Beim Ausatmen ein „platsch“.

Ein Blick zwischen deine zarten Beinchen hindurch auf den Boden des Töpfchens zeigt: Du hast eine ganze Ladung weicher Baby-Kacka ins Töpfchen gemacht.

Ich warte noch kurz, denn ich weiß, deine Töpfchen-Session endet immer mit Pipi.

Und die lässt nicht lange auf sich warten.

 

Ich lese dein Gesicht.

Du schaust glücklich und erleichtert.

Lächelst dein Spiegelbild vor dir an, als wolltet ihr euch gegenseitig beglückwünschen.

 

Und ich grinse auch.

Denn ich habe dich verstanden.

Vor Glücksduselei vergesse ich für einen Moment, dich vom Töpfchen zu nehmen, um dich zu säubern.

Du erinnerst mich dran, indem du dich leicht durchstreckst.

Dein Zeichen an mich: „Ich bin fertig, Mama, danke schön! Jetzt nimmt mich herunter.“

 

Kommunikation ist die Basis für Mutter-Kind-Bindung

 

Dabei ist es wenig relevant, welcher Art die Kommunikation ist.

Verbale Sprache.

Mimik.

Gestik.

Feste Zeichensprache.

Schriftliche Texte.

Gemalte Bilder.

Musik.

Manchmal nur ein Blick.

Und manchmal eine tiefe innere Verbindung, die, für Außenstehende unbemerkt, nur dich und mich erreicht.

Viele nennen sie „Intuition“.

 

Wie hast du die Ausscheidungsprozesse deines Kindes bisher erlebt?

 

Mit Ekel, weil du Exkremente, die sonst in der Windel „unsichtbar“ bleiben, kurz ertragen und für den Moment eingestehen musst, dass es sie gibt?

Unter Stress, weil sowohl dich als auch dein Kind dieser passive Prozess des Windelwechselns nervt?

Gar nicht, weil du versuchst, das Thema so weit es geht zu umgehen?

Mit Unsicherheit, weil du ungerne Windeln verwendest und auch merkst, dass dein Kind nicht darin ausscheiden will, du aber nicht weißt, welche Alternativen du hast?

 

WindelFREI ist eine Einstellung, keine Methode

 

WindelFREI fordert dich und dein Kind auf, euch intensiv mit Baby’s Ausscheidungen auseinanderzusetzen. Sie nicht zu negieren oder zu ignorieren.

Sie zum Mittel eurer Kommunikation zu machen.

Mit WindelFREI gestehst du deinem Kind seine Stimme zu.

Du lässt zu, dass du einen Lernprozess auf beiden Seiten begleitest.

Du erkennst an, dass dein Baby – so zart und zerbrechlich es auch scheinen mag – ganz toll darin ist, sich und seine Bedürfnisse wahrzunehmen.

Du nimmst die Herausforderung an, darauf zu achten und ernst zu nehmen, was dein Kind dir mitteilt.

Du gibst dem Raum.

Und Vertrauen.

Und glaub mir.

Was du dafür bekommst, ist zauberhaft.

Ist eine ganz besondere Art der Bindung, an der nicht nur dein Baby, sondern ganz besonders du wachsen wirst.

Eine Symbiose.

Nur Du.

Und dein Baby.

Und eure zauberhafte (Ver-)Bindung.

 

…erzähl mal von deinen Erfahrungen! 

An welche zauberhaften Momente eurer Bindung und Kommunikation erinnerst du dich?

Teile es mit uns in den Kommentaren, auf Facebook oder Instagram!

Ich bin Janina, die Initiatorin und Autorin hinter Leonina frei & geborgen. ich berate und begleite Mamis auf ihrem ganz eigenen WindelFREI-Weg! Ich berate dich auch online und biete Kurse rund um WindelFREI an. So kannst du unbeschränkt von mir begleitet werden – egal, wo auf der großen weiten Welt du gerade mit deinem Baby unterwegs bist. Kontaktier mich, ich freu mich auf dich! Mehr zu mir und meinen Qualifikationen erfährst du hier!

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  • Was für ein wunderschöner Text <3 Auch für uns war es eine erstaunliche, berührende und wunderbare Erfahrung das unser Sohn quasi von Anfang an mit uns über seine Bedürfnisse kommunizieren konnte..

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